FCSP - BOCHUM.

Ein Unentschieden, mal wieder. Und unnötig wie sonstwas! Gegen harmlose Bochumer, die eines der lächerlichsten Tore, die ich in letzter Zeit gesehen habe, erzielten, wäre ein Sieg locker möglich gewesen. Das Auslassen zu vieler Großchancen und eine Schwächephase jeweils 10-15 Minuten vor und nach der Halbzeit wurde bitter bestraft und so bleibt die große Freude aus.

 

Trotz allem: Die Mannschaft ist nun seit 5 Spielen ungeschlagen und hat erstmal ein ordentliches Polster in Richtung Abstiegsränge. In den nächsten 4 Spielen warten nun mit Braunschweig, Hertha und Kaiserslautern die ersten 3 Teams in der Tabelle. Dazwsichen noch ein Heimspiel gegen Duisburg, bei dem man unbedingt 3 Punkte holen sollte. Das werden schwierige und spannende Wochen!

 

Das Motto für unser Heimspiel gegen Bochum lautete ganz nach dem Bochumer Herbert Grönemeyer: „Kommste von `ner Schicht, wat schönres gibt es nicht als wie Currywurst.“ Aus diesem Grund standen pünktlich zum Anpfiff Wurst, Brötchen und eine Thermoskanne voll von Monis selbstgemachter und sehr, sehr leckeren Currysoße auf den Tischen des Limes.

 

12 Minuten vergingen bis zum ersten richtigen Aufreger der Partie. Waren bis dahin beide Mannschaften vornehmlich um Spielkontrolle bemüht und nicht über Angriffsversuche hinausgekommen, bekam nun Ginczek gegen seinen alten Verein die Riesenmöglichkeit. Nachdem er sich durch 3 Verteidiger getankt hatte, stand er frei vor Heerwagen, doch der Ball klatschte an den Pfosten. Bereits 4 Minuten später bekam er seine nächste Chance und machte es diesmal besser: Kringe setzt den Hamburger Stürmer auf der rechten Seite in Szene, Eyjolfsson geht nicht entschlossen hin, Ginczek schließt ab, haut den Ball ins kurze Eck – 1:0! Bis zur 30. Minute verwaltete St. Pauli die Führung sehr geschickt und hatte weitere gute Torgelegenheiten durch Bartels (23.) und Kringe (24.).

 

In der Folge entwickelte sich eine höchst interessante Diskussion über die äußerst wichtige Frage, ob die 3. Herrenmannschaft des FC St. Pauli denn ihre Spiele über den ganzen oder den halben Platz austrägt. Wolff auf der einen Seite („guck dir doch die Mannschaftsaufstellung auf Facebook an!“) und Caro („ick hab’s doch jesehn, dit Spiel!“) auf der anderen ließen das Ganze sogar in der Wette um einen Kasten Astra gipfeln. Wolff gewann, nachdem ein unabhängiger Zeuge, der praktischerweise auch Mitglied des Streitgegenstandes war, zugunsten des Professors aus der Meckerecke ausgesagt hatte. Die Freude war entsprechend groß, manch unerfahrener Zuseher hätte sie beinahe mit einer gewissen Häme verwechseln können.

 

Ach ja, gespielt wurde auch noch. Und das nicht besonders gut. Die Braun-Weißen gaben gegen Ende der Halbzeit das Heft aus der Hand und ermöglichten den Bochumer besseren Zugriff aufs Spiel. Wirklich Torgefahr entstand zwar nicht, gefährliche Szenen für die Hamburger blieben jedoch ebenfalls aus.

 

Die zweite Hälfte setzte den Trend des vorherigen Abschnittes fort. Bochum hatte mehr vom Spiel, die Boys in Brown leisteten sich im Spielaufbau viel zu viele Fehlpässe und so kam es in der 57. Minute wie es kommen musste: Gute Freistoßposition für Bochum auf der rechten Seite, Iashvili flankt an den kurzen Pfosten, Dabrowski dreht sich weg, der Ball prallt gegen seinen Rücken und von dort aus ins kurze Eck. Ein Gurkentor allererster Güte, zählen tat es natürlich trotzdem. Völlig unverständlich für mich warum es St. Pauli erst nach diesem Gegentor wieder verstand, Druck aufzubauen und vernünftig nach vorne zu spielen. Warum nicht schon vorher mit ein oder zwei Toren den Deckel auf das Spiel zu machen? Bartels (65.) zielte frei aus 11 Metern direkt auf den Torwart, Ginczeks Versuch aus spitzem Winkel wurde von Eyjolfsson gerade noch abgeblockt, Heerwagen war bereits geschlagen (73.).

 

Es gab also durchaus noch Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden, doch St. Pauli vergab alle sich bietenden Chancen. Auch das erhoffte 100. Zweitligator von Ebbers blieb nach dessen Einwechslung aus, seine Leistung war erschreckend schwach, ähnlich wie die des ebenfalls eingewechselten Akaki Gogia, der dem Spiel keine neuen Impulse zu geben vermochte.

 

Schlusspfiff und 1:1 hieß es also am Ende. Da war mehr drin! Gegen schwache Bochumer hatte ich nicht das Gefühl, die Mannschaft sei an ihre Grenzen gegangen. Ein Sieg hätte es schon sein dürfen.

 

Nun geht es also ins Olympiastadion in die Hauptstadt. Ein schweres Spiel, das durch große Verletzungssorgen sowie die Gelbsperre von Thorandt noch härter werden dürfte. Hoffen wir, dass Mohr bis Montag wieder einsatzfähig ist. Kalla als Innenverteidiger will ich bei aller Symphatie für Schnecke auf jeden Fall vermeiden. Trotzdem allem freue ich mich auf das Gastspiel bei der alten Dame, Berlin ist definitiv Favorit und St. Pauli kann eigentlich nur gewinnen.

 

 

Forza Blaubären! Allez Braun-Weiß!

 

 

Tim H.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    mensch (Freitag, 16 November 2012 15:53)

    Joo, so war es!!!!

  • #2

    w-micha (Freitag, 16 November 2012 16:16)

    sehr schön!!!

  • #3

    Caro (Mittwoch, 21 November 2012 13:35)

    naja is ja gut investiert - wolff hat ihn ja für die vorbereitungen auf den skarrastka-cup freigegeben